Run Phase: Was passiert nach dem Go-Live in der SAP Public Cloud?

Die Cutover-Tasks sind erledigt, die Daten migriert, und das Tagesgeschäft läuft im neuen System. Zumindest in der Theorie.

In der Praxis markiert der Go-Live nicht das Ende eines Projekts, sondern den Beginn einer neuen Realität – mit echten Nutzern, echten Prozessen und echten Herausforderungen. Willkommen in der Run-Phase der SAP S/4HANA Public Cloud. 

1. Das System lebt – und will gepflegt werden

Auch in der SAP Public Cloud gilt: Prozesse entwickeln sich weiter, Anforderungen verändern sich, und mit jedem halbjährlichen Release kommen neue Funktionen – manchmal auch unerwartete Effekte.

Erfolgreiche Teams etablieren deshalb frühzeitig ein strukturiertes ReleaseManagement:

  • mit klaren Verantwortlichkeiten
  • regelmäßigen Testzyklen
  • einer Vorschau auf mögliche Auswirkungen

So bleibt das System stabil – und die Organisation handlungsfähig. Für noch mehr Praxiswissen lohnt sich ein Blick in den Beitrag „5 Dinge, die du nach einem Release prüfen solltest“. Dort teilen unsere Senior Manager Public Cloud, Soner Boga und Gabriel Schäffer, konkrete Tipps für ein reibungsloses Release-Management.

2. Berechtigungen – ein Dauerbrenner

Nach dem Go-Live scheint das Thema oft „abgeschlossen“. Doch die Praxis zeigt etwas anderes:

  • Kolleg:innen wechseln die Abteilung
  • neue Rollen werden kurzfristig vergeben
  • Lizenztypen passen nicht mehr zur tatsächlichen Nutzung

Das Ergebnis: Intransparenz, Sicherheitsrisiken und unnötige Lizenzkosten.

In der Run-Phase lohnt sich deshalb ein kontinuierlicher Berechtigungsreview – mit Fokus auf reale Nutzung, interne Wechselprozesse und Compliance. So bleiben Kosten im Griff und Zugriffe nachvollziehbar.

3. Kleine Justierungen – große Wirkung

Nicht jede Schwachstelle braucht ein neues Projekt. Gerade nach dem GoLive zeigt sich häufig:

  • ein Scope Item hätte anders priorisiert werden sollen
  • Medienbrüche sorgen für unnötige Arbeitsschritte
  • es fehlen Kleinigkeiten, um effizient zu arbeiten

Hier hilft ein pragmatischer Optimierungsansatz: Kurze Sprints mit klarer Zielsetzung bringen schnelle Verbesserungen – ohne großen Aufwand.

4. Wissen sichern – Entscheidungen nachvollziehbar machen

Die meisten Fragen nach dem Go-Live lauten nicht: „Wie geht das in SAP?“, sondern:

  • „Warum haben wir das damals so entschieden?“
  • „Welche App sollten wir nochmal verwenden?“
  • „Was ist eigentlich mit dem alten Prozess passiert?“

Hier wird SAP Cloud ALM zum Schlüssel:

  • Dokumentation von Projektdesign & Fit-to-Standard
  • strukturierte Bearbeitung von Change Requests
  • Basis für Testaktivitäten und Business Process Monitoring
  • zentraler Wissensspeicher für Support und Lessons Learned

Wer Cloud ALM nicht nur im Projekt, sondern auch im Betrieb konsequent nutzt, gewinnt langfristig: mehr Transparenz, weniger Einarbeitungsaufwand, schnellere Reaktionszeiten.

Fazit: Die Run-Phase entscheidet über den Erfolg

Der Go-Live ist ein wichtiger Meilenstein – aber noch nicht die Ziellinie. In der Run-Phase zeigt sich, ob die SAP S/4HANA Public Cloud wirklich funktioniert. Wer dann kontinuierlich prüft, testet und nachschärft, sichert sich nicht nur Stabilität, sondern schafft echten Mehrwert für die eigene Organisation.

Senior Manager Public Cloud: Soner Boga (links) und Gabriel Schäffer (rechts)

Deine Public Cloud Experten

Dieser Beitrag wurde von Soner Boga und Gabriel Schäffer verfasst. Als Teil des Noor Vision Teams begleiten sie Unternehmen in der SAP S/4HANA Public Cloud – klar strukturiert, praxisnah und immer dort, wo spezielles Know-how gefragt ist. Buche jetzt einen Termin und mache deine Public Cloud so effizient wie möglich. 

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