
Neue Risiken-App in SAP Cloud ALM – Projektunsicherheiten transparent steuern
Projekte im SAP-Umfeld sind komplex und bringen naturgemäß Unsicherheiten mit sich. Damit Unternehmen den Überblick behalten und proaktiv handeln können, stellt SAP Cloud ALM jetzt die neue Risiken-App bereit. Sie bietet ein integriertes Risikomanagement – direkt im Projektsteuerungssystem.
Warum ein strukturiertes Risikomanagement so wichtig ist
In Einführungsprojekten für SAP S/4HANA Cloud oder andere SAP-Lösungen gibt es immer wieder Herausforderungen: verspätete Schnittstellen, fehlende Ressourcen, technische Abhängigkeiten oder externe Lieferverzögerungen. Werden diese Risiken nicht rechtzeitig erkannt, können sie Zeitpläne gefährden, Budgets belasten und die Qualität der Ergebnisse mindern.
Genau hier setzt die Risiken-App in SAP Cloud ALM an: Sie unterstützt Projektleiter und Teams dabei, Risiken nicht nur zu erfassen, sondern transparent zu bewerten, zuzuordnen und mit klaren Maßnahmen zu hinterlegen.
Funktionsumfang der Risiken-App
Mit der App können Sie:
- Risiken anlegen, bearbeiten und löschen – z. B. verspätete Testressourcen, kritische Customizing-Entscheidungen oder Lieferprobleme.
- Nach Risiken suchen und filtern – anhand von Status, Kategorie oder Verantwortlichen.
- Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit bewerten – die App nutzt ein 5-stufiges Modell von „sehr gering“ bis „kritisch“ und ermittelt automatisch die Risikostufe.
- Risikostrategien festlegen – z. B. Vermeiden, Reduzieren, Übertragen, Annehmen oder Überwachen.
- Verantwortlichkeiten zuweisen – so ist klar, wer für die Beobachtung oder Abhilfe zuständig ist.
- Risiken als Vorlage speichern – für ähnliche Projekte oder wiederkehrende Themen.
Damit ersetzt die App manuelle Excel-Listen und verteilt die Verantwortung dorthin, wo sie hingehört: ins Projektteam.
Praxisbeispiel: Schnittstelle wird nicht rechtzeitig fertig
Ein typisches Projektrisiko ist die rechtzeitige Fertigstellung von Schnittstellen zu Drittsystemen.
- Beschreibung des Risikos: „Schnittstelle XYZ wird nicht rechtzeitig fertiggestellt.“
- Kategorie: IT
- Auswirkung: Kritisch (z. B. Gefahr, dass das Go-Live verschoben werden muss)
- Wahrscheinlichkeit: Nahezu sicher (da Ressourcen blockiert sind)
- Ermittelte Risikostufe: 25 – Kritisch
- Abhilfestrategie: Reduzieren (z. B. frühzeitiges Einplanen zusätzlicher Entwickler)
- Verantwortlicher: IT-Stream Lead
Mit diesen Eingaben wird das Risiko sofort im Projekt sichtbar. Das Projektmanagement kann es auf die Agenda setzen, Ressourcen priorisieren und regelmäßig den Status prüfen. Falls notwendig, werden Gegenmaßnahmen dokumentiert und deren Wirksamkeit im Verlauf bewertet.
Blick in die Zukunft: Erste Version mit weiteren Funktionen im Ausbau
Die jetzt veröffentlichte Risiken-App stellt das erste Release dar. Aktuell ist sie bereits ein wertvolles Werkzeug für das Risikomanagement, allerdings fehlen noch bestimmte Integrationen – beispielsweise die direkte Verknüpfung mit dem Taskmanagement in SAP Cloud ALM.
SAP hat jedoch angekündigt, die App sukzessive mit weiteren Funktionen auszustatten. Künftig wird damit eine noch engere Verzahnung von Risiken, Aufgaben und Maßnahmen möglich sein, sodass Abhilfestrategien nicht nur dokumentiert, sondern direkt in Tasks übersetzt und nachverfolgt werden können.
Vorteile für Ihr Projektmanagement
Die Risiken-App bringt gleich mehrere Vorteile für Ihr Projektteam:
- Transparenz: Alle Risiken sind zentral dokumentiert, kategorisiert und jederzeit einsehbar.
- Nachvollziehbarkeit: Entscheidungen und Maßnahmen sind im Projektverlauf dokumentiert und können später ausgewertet werden.
- Effizienz: Wegfall von Parallel-Tools wie Excel oder PowerPoint – Risikomanagement wird dort betrieben, wo das Projekt ohnehin gesteuert wird.
- Proaktives Handeln: Risiken werden nicht erst sichtbar, wenn sie eintreten, sondern frühzeitig adressiert.
Fazit
Die neue Risiken-App in SAP Cloud ALM ist ein echter Gewinn für jedes SAP-Projekt. Sie sorgt für ein systematisches und transparentes Risikomanagement – von der Identifikation bis zur Abhilfe. Gerade in kritischen Projektphasen wie Fit-to-Standard-Workshops, Testvorbereitung oder Go-Live-Planung ist es entscheidend, Risiken sichtbar zu machen und klare Verantwortlichkeiten zu definieren.
Aktuell gibt es jedoch noch Einschränkungen in der Funktionalität: So können Risiken beispielsweise nicht direkt einem Projektumfang (Scope) zugeordnet werden. Damit fehlt in den Analytics die Möglichkeit, z. B. alle Risiken im Bereich Vertrieb oder Finanzen auszuwerten. Dies wird voraussichtlich in künftigen Releases ergänzt, um eine noch engere Verbindung zwischen Scope und Risikomanagement zu schaffen.
Gleichzeitig sollte bedacht werden, dass nicht jedes Risiko in der App erfasst werden kann oder sollte. Themen wie sensible Vertragsverhandlungen oder interne Budgetdiskussionen gehören nicht in die offen einsehbare Risikoliste. Für solche Fälle ist es sinnvoll, ergänzende interne Prozesse oder Gremien einzubinden.
Mit jedem Release wird die App sukzessive erweitert – insbesondere die Integration mit dem Taskmanagement und künftig auch eine stärkere Scope-Verknüpfung werden das Risikomanagement noch effektiver machen. Unternehmen, die die App schon heute einsetzen, profitieren somit von einer strukturierten Lösung, die kontinuierlich wächst.
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