
Pragmatisch statt perfekt – in 5 Schritten zur erfolgreichen Digitalisierung
Viele Unternehmen stehen heute vor derselben Herausforderung: Der Druck zur Digitalisierung ist hoch, gleichzeitig wirken SAP-Projekte in der Logistik schnell komplex und riskant. Bereits in der Anfangsphase entscheidet sich dabei, ob aus einem Digitalisierungsvorhaben echter Mehrwert entsteht. Unser Associate Consultant Samir Rahman zeigt in seinem Beitrag, wie ein klarer, pragmatischer Fahrplan aussieht – und warum kleine, gut geplante Schritte oft mehr bewirken als der große Wurf.
„Wir müssen digitalisieren, aber wie starten wir überhaupt?“
Diese Frage höre in nahezu jedem ersten Gespräch. Und ich kann sie gut nachvollziehen: SAP-Projekte in der Logistik wirken rasch zu groß, zu komplex, zu risikobehaftet. Doch was ich in all den Jahren gesehen habe: Der Erfolg entscheidet sich schon ganz am Anfang.
Wenn Ziele, Rollen, Prozesse und Daten nicht klar sind, verwandelt sich Digitalisierung schnell in ein weiteres IT-Projekt mit wenig echtem Nutzen. Mein Tipp ist deshalb: ein klarer, pragmatischer Fahrplan – lieber pragmatisch starten, statt perfekt planen.
Im Folgenden teile ich mit Ihnen meinen bewährten Ablauf basierend auf vielen echten Projekterfahrungen mit und zeige, worauf Sie von Beginn an achten sollten.
1. Ist-Analyse & Potenzialcheck – Wo stehen Sie heute? Welche Hemmnisse existieren?
Bevor man in Technologie investiert, braucht man Klarheit über den Status quo.
- Welche Prozesse laufen stabil, welche haken?
- Welche Daten stehen bereit, in welcher Qualität?
- Wo sind Schnittstellenprobleme, Altsysteme, Insellösungen?
- Wer in Ihrem Team bringt welches Wissen mit – und wer fehlt noch?
Diese Analyse bringt zwei große Vorteile: Erstens minimieren Sie Überraschungen im Projekt. Zweitens schaffen Sie eine fundierte Basis, um Potenziale und Prioritäten zu benennen – anstelle von Bauchentscheidungen.
2. Ziele definieren & Quick Wins identifizieren – Erfolge sichtbar machen, bevor die große Bühne kommt
In vielen Projekten verzettelt man sich in langfristigen Zielen und verliert dabei die Motivation. Mein Ansatz: Setzen Sie sich realistische, messbare Ziele und identifizieren Sie Quick Wins.
Beispiele:
- Eine Teilstrecke im Lagerprozess, die mittels Automatisierung schneller läuft
- Eine klare Datenqualität in einem kritischen Subprozess
- Verbesserte Transparenz eines Teils der Logistikstrecke
- Ein MVP um das System zu testen
Solche kleinen Erfolge bringen Motivation, Vertrauen und Lernpotenzial. Sie zeigen früh, dass Digitalisierung kein abstraktes Projekt, sondern wertstiftende Veränderung sein kann.
3. Prozesse standardisieren & priorisieren – SAP liebt klare Abläufe, Chaos ist Ihr Feind
Ein Fehler, den ich häufig sehe: Man versucht, bestehende Komplexität komplett zu übernehmen. Doch wenn Prozesse unklar, redundant oder widersprüchlich sind, wird der Schritt in SAP zu schwierig.
Vorgehensweise:
- Prozesse in einem begrenzten Umfang visualisieren
- Schnittstellen und Übergaben identifizieren
- Prozessvarianten zusammenführen und standardisieren
- Nur priorisierte Teilbereiche zuerst transformieren
Das heißt nicht „One-Size-Fits-All“ – aber es heißt: Sie vermeiden Wildwuchs im System und schaffen eine belastbare Basis. SAP-Implementierungen (insbesondere SAP EWM oder S/4HANA Logistikkomponenten) profitieren enorm von strukturierten, stabilen Prozessen.
4. Technologie auswählen – Richtiger Fokus, zukunftssichere Basis
Nach Klarheit über Prozesse und Prioritäten kommt der technische Teil: Welche Lösung ist passend – SAP EWM (embedded oder dezentral), in Private oder Public Cloud? Welche Module, Add-ons oder Integrationen brauche ich?
Wichtige Aspekte:
- Zukunftssicherheit und Updatesicherheit
- Gute Integration mit bestehenden Systemen
- Möglichst Nutzung des SAP-Standards, Erweiterungen nur dort, wo sie nötig sind
- Filterung nach kritischen Anforderungen (z. B. Hochregallager, Multi-Ebenen, Automatisierung)
Gerade im Bereich Warehouse Management gelten Best Practices: Standardprozesse nutzen, Datenbereinigung frühzeitig angehen, Validierungsschritte einplanen.
5. Pilotbereich auswählen & umsetzen – Testen, lernen, skalieren
Setzen Sie Ihre Lösung zunächst in einem begrenzten Bereich um – idealerweise in einem Prozess, der Bedeutung hat, aber kontrollierbar bleibt.
Vorteile:
- Sie sammeln Praxiserfahrung, bevor Sie groß ausrollen
- Sie entdecken unerwartete Herausforderungen früh
- Sie gewinnen Akzeptanz und Glaubwürdigkeit im Team
- Sie optimieren bevor Sie in komplexere Bereiche investieren
Wichtig: Legen Sie klare Metriken fest (z. B. Durchlaufzeit, Fehlerquote, Ressourcenauslastung). Lernen Sie kontinuierlich, justieren Sie – und skalieren Sie danach auf andere Bereiche.
Warum dieser Ansatz funktioniert
1. Frühzeitige Klarheit senkt Risiken
2. Motivation durch Quick Wins
3. Strukturierte Prozesse schaffen Stabilität
4. Technische Entscheidungen fallen auf gesicherter Basis
5. Ein Pilotbereich liefert konkrete Erkenntnisse – kein „Blindflug“

Ihr Einstieg: kein Zufall, sondern Plan
Gemeinsam schauen wir uns Ihre Ausgangssituation an und ich zeige Ihnen, wie Ihr Einstieg realistisch, greifbar und erfolgreich aussehen kann.
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